"365 Tage im Jahr für die Tiere da"

02.10.2019 11:19

Verein steht finanziell solide da, jedoch fehlt es an Ehrenamtlichen, die aktiv mitarbeiten möchten

Am Montag, 30. September, trafen sich die Mitglieder des Tier- und Naturfreunde Schwanenteich e.V. am späten Nachmittag im Vereinsheim auf dem Gelände zur ihrer alle zwei Jahre stattfindenden Mitgliederversammlung. Neben den Berichten aus den Bereichen Tiere, Gelände, Menschen und Finanzen stand auch die Neuwahl des Vorstandes an.

Christina Bliss, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Tierwart, gab einen Überblick über das, was sich bei den Tieren in den letzten zwei Jahren getan hat: Der Einzug der Waschbären samt Waschbärentaufe, die Einrichtung der Eichhörnchenauswilderungsstation in Kooperation mit Natascha Schleiffer samt Einzug der Nutrias, die Neuzugänge bei den Höckergänsen, den Schafen, den Kaninchen, den Schwänen und den Hühnern sowie der Nachwuchs bei den Ziegen – es hat sich viel getan bei den Tieren. Die Probleme wegen Ratten und Füchsen habe man jetzt im Griff, so Bliss. Ende des Jahres würden noch einige Hühner aus der Aktion „Rettet das Huhn“ am Schwanenteich einziehen – passend zum Grundsatz des Vereins, sich vorrangig um Abgabe- und Fundtiere zu kümmern. Immer wieder komme es auch vor, so Bliss, dass Vögel abgegeben werden sollen – dieser Bitte können man jedoch oft nicht nachkommen, da viele Vögel den Winter in der Voliere nicht überstehen würden.
Auch auf dem Gelände selbst hat sich viel getan: So konnte man sich aufgrund des Engagements der Rüstigen Rentner über eine komplett sanierte Futterküche und renovierte und vergrößerte Volieren freuen. Auch einen Toilettenwagen und einen neuen Anhänger für die Traktorrundfahrten gibt es nun. Dass der große Schwanenteich immer öfter eben keiner mehr ist, sei ein eindeutiges Zeichen des Klimawandels – der Grundwasserspiegel sei zu sehr gesunken, als dass sich der Teich dauerhaft wieder fülle, so Bliss. Mithilfe der Feuerwehr habe man aber den kleinen Teich, auf dem die eigenen Tiere leben, mehrmals wieder auffüllen können. Als nächstes großes Projekt steht nun die Dachrenovierung des Vereinsheims an, ebenfalls mit großer Unterstützung durch die Rüstigen Rentner.
Beim Thema „Menschen“ dankte Bliss allen Aktiven und ehrenamtlich Engagierten – leider würden dieses jedoch immer weniger, im Gegensatz zu der Zahl derjenigen, die das umfangreiche Angebot des Vereins – vom Kinderbauernhof über die Voltigier- und Pony-Gruppe bis hin zu Geburtstagsfeiern auf dem Gelände – in Anspruch nehmen möchten. Hier wird dringend Unterstützung gebraucht: „Wir sind nicht wie andere Vereine, die einfach einmal Pause machen können“, so Bliss, „wir müssen 365 Tage im Jahr für die Tiere da sein.“

Martina Weiland, geschäftsführender Vorstand und Kassenwart, trug anschließend den Kassenbericht vor, der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurden gewählt: Martina Weiland (geschäftsführender Vorstand, Kassenwart), Christina Bliss (geschäftsführender Vorstand, Tierwart), Romy Hauffe (Schriftführerin), Patricia Schöneseiffen (Futterwart), Maike Blennemann (Jugendwart), Melanie Walkenbach (Öffentlichkeitsarbeit) und Daniel Schwedhelm (Beisitzer mit Aufgaben im Bereich Gelände und Gehege). Die Position des Veranstaltungsbeauftragten konnte nicht besetzt werden. Außerdem beschloss der Verein eine moderate Erhöhung der Beiträge ab dem kommenden Jahr. Diese waren seit der Euroeinführung nicht mehr angepasst worden. Eine Einzelmitgliedschaft kostet dann 27 Euro im Jahr, eine Familienmitgliedschaft 36 Euro pro Jahr. „Im Vergleich zu anderen Vereinen liegen wir damit immer noch sehr niedrig“, so Christina Bliss, „weil wir jedem die Möglichkeit geben wollen, bei uns aktiv zu sein.“

Eine Bitte gab es noch zum Schluss, da es immer wieder Beschwerden gäbe: Fahrten mit dem PKW über den Ahrradweg direkt an das Vereinsgelände sollten nur dann erfolgen, wenn schwere Dinge oder Tiere transportiert werden müssen. Gleichzeitig wurde bei den Spaziergängern und Radfahrern um Verständnis gebeten, da diese Fahrten nun einmal notwendig sind. Nach rund 1,5 Stunden wurde die Versammlung geschlossen und im Gehege der Ziegen, die sich über den späten Besuch etwas wunderten, ein Gruppenfoto gemacht.