Hochwasserkatastrophe am Schwanenteich

02.06.2016 22:45

8.6.16:

Heute haben uns die Rüstigen Rentner beim Aufräumen unterstützt. Unter der Woche ist es einfach für die meisten Schwanenteichfreunde zeitlich nicht möglich zu helfen. Im kleinen Team haben wir heute den Container mit Sperrmüll gefüllt, Tore repariert und mal wieder gewischt, geputzt und geschrubbt. Außerdem haben wir angefangen auf der Festwiese das Gras zu mähen. Ihr meint, wir hätten gerade andere Probleme als zu langes Gras? Stimmt eigentlich, aber bei den schlammigen Halmen können wir die Ponys nicht auf die Wiese lassen. Das Hochwasser hat ja auch Abwasserkanäle und Sickergruben geflutet und das könnte nun im Schlamm für die Tiere gefährlich werden. Also heißt es Rasenmähen, damit das neue Gras sauber nachwachsen kann und die Tiere sich daran unbeschadet erfreuen können!
Nebenbei ist übrigens nun auch im Aufrtrag der Stadt der neue Zaun um den großen Teich fertig gestellt worden. Nun sieht es auch dort wieder schick aus, wenn man vom noch brauen Wasser absieht.

 

6.6.16:

Kam uns nicht der gestrige Tag und der vorgestrige und der Tag davor schon anstrengend und schwer vor?! Noch ist kein Ende der Arbeit in Sicht ... Heute war die wichtigste Tätigkeit auf dem Schwanenteichgelände, den Ponypaddock herzurichten, um die Tiere wieder aus der Behelfsunterkunft zu holen. Firma Schmickler hat sofort einen kleinen LKW losgeschickt, um den fortgespülten Sand zu ersetzen. Unser Plan war, nicht über die schlammige Wiese, sondern rückwärts durch den Helfereingang und um den kleinen Teich herum direkt auf den Paddock rauzufahren und dann den neuen Sand zu verteilen. Der LKW Fahrer hatte sein Gefährt auch meisterhaft unter Kontrolle, konnte dann aber doch ein Festfahren nicht verhindern. Das hatte zur Folge, dass der Sand am kleinen Teich abgekippt werden musste und wir diese plus eine zweite Ladung mit sechs Helfern und per Schubkarre in den Paddock transportieren mussten. Insgesamt 15 Tonnen!!! Die Gliederschmerzen tröstet nur, dass die Ponykinder nachmittags dann tatsächlich die Ponys holen konnte und sie nun wieder zufrieden am Schwanenteich angekommen sind.

 

5.6.16:

Nach dem Hochwasser: Uff, und wieder ist ein langer Tag am Schwanenteich geschafft! Waren wir heute morgen noch sehr desillusioniert nur zu dritt am Schwanenteich zu sein und ganz alleine vor dem riesigen Berg an Arbeit zu stehen, sind wir jetzt sehr sehr glücklich, weil über den Tag noch ganz viele Helfer den Weg zum Schwanenteich fanden! Vielen lieben Dank euch allen, ihr ward großartig - wir haben wirklich viel geschafft! Die Zäune sind nun allesamt von Treibgut befreit, die Ställe sind komplett ausgeräumt und ausgespritzt und alle Schuppen sind einmal ausgeräumt und der Inhalt sortiert worden. Der Müllberg wurde größer und größer und die Helferanzahl auch! Außerdem mussten wir einige Tränen der Rührung verdrücken, weil auch heute wieder zahlreiche Menschen mit Köstlichkeiten für die Helfer anfuhren und noch das eine oder andere Hilfsangebot machten.
Die Nachricht des Tages: Die verschwundenen Hühner sind wieder da!!! Wo auch immer die beiden das schwere Hochwasser überdauert haben und Schutz gefunden haben - sie haben überlegt, also ist der einzige Trauerfall, den wir zu beklagen hatten, die ertrunkene Ente!
Nun müssen wir Geduld haben, bis die Schuppen, Wiesen und Ställe austrocknen. Weitere Helfereinsätze werden nötig, sobald wir morgen Container, Schotter und Sand bestellen können. Ein großer Berg Arbeit kommt auch noch bei der Renovierung des Heulagers auf uns zu: Das Lager, das eigentlich etwas höher aufgebockt ist, damit das Heu luftig lagert ist von Schlamm unterspühlt. Der komplette Boden muss daher rausgerissen, der Schlamm rausgebuddelt und ein neuer Boden eingezogen werden.

 

4.6.16:

Jeder tut was er kann, Ziegenbock Gustav hilft sogar bei der Zerlegung der großen Eiche, die beim Hochwasser umgestürzt ist. Aber auch zahlreiche zweibeinige Helfer fanden heute den Weg an den Schwanenteich. Wir haben angefangen, uns in die Schuppen vorzuwagen und diese auszuräumen, um zu sehen, was noch zu gebrauchen ist und was weg geschmissen werden muss. Der Schlamm hat sicher überall drauf gesetzt ...
Daneben muss die tägliche Routine weitergehen, so gut es eben möglich ist. Die Tiere am Schwanenteich müssen versorgt werden und die Tiere im Notquartier natürlich auch.
Immerhin ist die Waschbärvoliere wieder hergerichtet und auch bei den Kaninchen ist wieder klar Schiff gemacht. Aber es bleibt noch viel Arbeit. Auch morgen am Sonntag treffen wir uns ab 8 Uhr am Schwanenteich und werden sicherlich bis mindestens 13 Uhr zugange sein. Heute haben wir bis fast 17 Uhr geschufftet, aber das war hart an der Belastungsgrenze! Je mehr Helfer uns unterstützen, desto leichter wird die Arbeit für den Einzelnen!

 

3.6.16:

Bilanz am Abend: wir haben bis gerade schwer geschufftet und mehr geschafft, als wir gehofft haben. Vielen Dank den zahlreichen Helfern! Ihr wart großartig. Da sieht man es mal wieder, wenn viele Leute helfen, macht die Arbeit Spaß und geht schnell von der Hand.
Die Zäune sind gerichtet und provisorisch gestützt, so dass die Tiere wieder sicher auf ihren Wiesen stehen. Die Feuerwehr war da und hat uns die Ställe ausgespritzt - nun ist der ganze Schlamm wieder draußen. Nun müssen die Ställe aber erstmal trocknen. Einen endgültigen Überblick über den Schaden haben wir noch nicht. Wir wissen noch nicht, wie viel Heu wir behalten können, was nass geworden ist und daher weggeschmissen werden muss, gleiches gilt für sämtlichen Inhalt der Ställe, Werkstätten etc. Tagsüber stand heute auf den Wiesen noch das Wasser, aber man kann sich wenigstens wieder auf dem Gelände bewegen. Die Feuerwehr wird uns warnen, sollte das Wasser doch noch einmal kritisch steigen, aber die Gefahr ist erst einmal gebannt.
Gute Nachrichten: Ein Huhn ist wieder aufgetaucht, das bedeutet, wir vermissen noch ein weiteres Huhn und wissen von einer toten Ente - alle anderen Tiere sind wohl auf, selbst die Nilgansküken, die erst wenige Tage alt sind! Außerdem haben Bauhof und Stadt Sinzig ihre Hilfe zugesagt. Alle Schäden, die durch das Hochwasser entstanden sind, werden finanziell von der Stadt getragen - was für eine Erleichterung für den Verein!!!

 

2.6.16, 22 Uhr:
Wir kommen gerade von der letzten Runde im Hellen am Schwanenteich. Gute Nachrichten für den Moment: Das Wasser ist soweit gefallen, dass wir an einen Teil der Gehege und Ställe wieder ran kamen: Alle Tiere, die wir gesehen haben, sind absolut in Ordnung und können erstmal bleiben, wo sie sind. Jetzt im Dunkeln ist eine Rettungsaktion für die Tiere gefährlicher, als sie auf dem Gelände zu lassen. Die Regengüsse von heute und der kommenden Nacht werden morgen wieder zu einem Anstieg der Ahr führen. Aber die Prognose sind wesentlich besser als für heute.
Die Volieren von den Ziervögeln und den Waschbären sind glücklicherweise komplett intakt; einige Zäune sind eingerissen, der Ponypaddock ist ausgespült und alle Ställe sind schlammig, durcheinander und unterspült.
Aber das wichtigste ist, das es den Tieren soweit gut geht!
Den Rest kriegen wir hin! Auch mit eurer Hilfe! Vielen Dank für die vielen Angebote! Wer morgen vormittag schon spontan Zeit hat: Wir werden ab 8 Uhr am Schwanenteich sein und dort die Aufräumarbeiten starten, wenn das Wetter/das Wasser es zulässt. Weitere Arbeitseinstätze und Hilfegesuche geben wir hier über Facebook bekannt, sobald wir uns einen Überblick verschaffen können.

 

2.6.16, 18 Uhr:

Dramatische Stunden hat das Team vom Schwanenteich heute schon hinter sich. Ab der Warnung eines ehrenamtlichen Feuerwehrhelfers im Einsatz in Altenahr, konnten wir schon ab 8 Uhr am Schwanenteich sichern, was zu sichern ist. Die Ponys sind im Dorf unter gekommen, die Kaninchen sitzen bei einem Teammitglied zu Hause und alle anderen Tiere sind so hoch es geht am Schwanenteich selbst untergebracht. Die Ziegen und Schafe harren auf der Arche Noah aus und alle Tiere haben Wasser und Futter für bis zu drei Tagen. Alle Tiere vom Schwanenteich zu evakuieren war in der Kürze der Zeit nicht möglich. Um noch nicht einmal 11 Uhr hat uns die Feuerwehr selbst evakuiert, weil für uns akute Lebensgefahr bestanden hätte, wären wir länger am Schwanenteich geblieben. An den Schwanenteich selbst kommt man im Moment von keiner Seite heran. Von den hinteren Feldern konnten wir aber noch den einen oder anderen Blick erhaschen. Die meisten Wasservögel, Pfaue etc. haben sich auf den Dächer in Sicherheit gebracht. Auf der Festwiese fließt das Wasser auf etwa einem Dreiviertelmeter Höhe. Alle Ställe, die Werkstatt, die Futterküche sind mit Wasser voll gelaufen, aber die Tiere scheinen augenscheinlich nicht in hoher Gefahr, weil die Hühnerstangen etc alle hoch genug montiert wurden. Was sich allerdings auch schon herauskristalisiert ist die Katastophe nach dem Wasser. Es sieht so aus, als wäre der Großteil der Zäune von den Fluten mitgerissen und die Infrastruktur zerstört. Wir berichten hier natürlich sofort, wenn wir wieder an das Grundstück kommen, wie es bei uns aussieht und wie es weitergehen kann.
Bitte drückt uns allen die Daumen, dass die Tiere das Wasser unbeschadet überstehen und helft uns in den nächsten Wochen, den Schwanenteich wieder aufzubauen. Alle dafür wichtigen Infos folgen, wenn wir die Lage überblicken können!