Liebling des Monats....

 

Januar....Katze Mini

Im Herbst 2014 hat der Schwanenteich zwei "wilde" Katzen aufgenommen, um ihnen auf dem Vereinsgelände ein sicherers, aber doch naturnahes Zuhause bieten zu können. War "Die Rote Zora" schon im Herbst Liebling des Monats, wollen wir nun von "Mini" berichten.
Mini ist eine sehr zierliche und kleine Katze, die eigentlich fünf Jahre lang ein schönes Zuhause in einer Familie mit Kindern hatte. Als Freigängerin hatte
sie ein gutes Leben, bis zum letzten Sommer, als sie plötzlich verschwand. Mehrere Wochen fehlte von Mini jede Spur. Dann fand die Familie ihre Katze
wieder, doch Mini hatte sich völlig verändert. Aus der freundlichen Katze war ein misstrauisches Tier geworden, das nicht mehr stubenrein war und den Kontakt mit Menschen mied. Als Mini auch Wochen nach ihrer Rückkehr ihr Verhalten nicht ändert, wandten ihre Besitzer sich an den Schwanenteich und gaben sie an uns ab. Die ersten Wochen, in denen Mini zur Eingewöhnung in einen Stall gesperrt werden musste, zog sie sich scheu zurück. Aber mit vielen lieben Worten und ohne Bedrängnis taute Mini schnell auf und ist mittlerweile eine richtige Schmusekatze geworden. Sie ist verspielt und immer fröhlich und freundlich, vielleicht hat sie einfach mehr Freiheit gebraucht, die wir ihr am Schwanenteich geben können.
Nach der Eingewöhnungsphase erkundet Mini nun täglich das Gelände, entfernt sich aber nie weit, denn bei uns fühlt sich sich richtig wohl. Wir freuen uns jeden Tag über unsere nette Mitbewohnerin!
 

Dezember....Ziege Molly

Ziege Molly ist eines der wenigen Tiere am Schwanenteich, das einen offiziellen Namen trägt und bei uns einen Platz fürs Leben gefunden hat. Sie ist eine sehr, sehr liebe Ziege, immer freundlich, zahm und kuschelbedürftig. Nur, wenn es um seltene Leckereien geht, kann sie ganz schön böse werden, aber nie zum Menschen, sondern nur zu ihren Herdenmitgliedern. Wenn sie den anderen gegenüber einen Leckerbissen verteidigt, dann senkt sie den Kopf und stößt nach ihnen. Dass ihr Hörner für einen richtigen Kampf fehlen, scheint sie dabei nicht im geringsten zu stören. Eigentlich lässt sich Molly aber nicht sehr oft auf Rangspielchen ein, denn sie ist ein wenig gehandicapt. Molly hat ein gestörtes Klauenwachstum. Die Klauen von Ziegen wachsen ähnlich wie Fingernägel kontinuierlich und müssen daher zwei bis vier mal im Jahr nachgeschnitten werden. Bei Molly wachsen die Klauen unkontrolliert. Sie hat richtiggehend Klumpfüße, die ihr das Laufen manchmal so schwer machen, dass sie beim Grasen auch schon mal auf den Vorderfußwurzelgelenken über die Wiese kriecht. Die Tierärztin vermutet ein genetisches Problem. Beheben kann man die Wachstumsstörung nicht, sondern nur durch häufiges Schneiden im Zaum halten. Mittlerweile hat sie sich an die Schneide-Prozedur aber gut gewöhnt und lässt einigermaßen geduldig alles über sich ergehen. Lockt man sie mit den richtigen Leckerlis, dann trabt sie sogar wieder über die Wiese. Wir denken, Molly genießt ihr Leben bei uns. Hoffentlich bleibt uns das freundliche Tier noch lange erhalten!

 

 

November - Neuzugang Zora

Vor wenigen Wochen wurden wir auf einen Artikel im Sinziger Blättchen aufmerksam, dass die Katzenschutzfreunde Ahrweiler bei einem drastischen Fall von Animalhording ihre Hilfe zugesagt hattne. Weit über 50 Katzen wurden von heute auf morgen von den Katzenschutzfreunden übernommen, was für einen kleinen Verein natürlich eine unglaubliche Leistung war, die sie an den Rand ihrer Möglichkeiten brachte.
Dass ein befreundeter Verein in Not steckt, ließ uns vom Schwanenteich aufhorchen und wir boten wiederum unsere Hilfe an: Da es unserem roten Katerchen am Schwanenteich so gut gefällt und er sich zu einem prächtigen Tier entwickelt hat, entschieden wir, ein bis zwei weiteren Katzen bei uns ein neues Zuhause anzubieten. Die Katzenschutzfreunde freuten sich sehr und so zog in der letzten Oktoberwoche die rote Zora bei uns ein.
Sie stammt zwar nicht aus dem aktuellen Animalhordingfall, wartet aber schon länger auf einen Platz, wie wir ihn ihr bieten können. Sie kommt von einem Bauernhof in der Eifel, wo sie eigentlich nicht schlecht lebte. Sie wurde von den Hofbewohnern gefüttert, aber nie als Hauskatze gezähmt. Eine schlimme Beinentzündung, man weiß nicht woher, machte ihrem wilden Leben ein jähes Ende. Das Bein war nicht zu retten und musste schließlich amputiert werden. In diesem Zustand war aber an ein Auswildern ohne Nachsorge in ihrem alten Zuhause nicht zu denken und für eine Wohnungshaltung kam sie aufgrund ihrer Wildheit auch nicht in Frage. Der Schwanenteich ist für sie nun hoffentlich das ideale Zuhause. Weit ab von Straßen und Verkehr, kann sie bei uns auch mit drei Beinen leben. Bei uns wird sie liebevoll versorgt, kann sich aber zurück ziehen, wann immer sie es für richtig hält. Noch dient ihr ein umgebauter Hühnerstall als Übergangsheim, damit sie sich an uns und die Umgebung gewöhnen kann. So eine aufregende Zeit mit dem Einfangen, der schlimmen Krankheit und nun dern Verlust eines Beines, haben sie dem Menschen gegenüber natürlich noch skeptischer gemacht. Aber wir können schon den einen oder anderen Blick auf sie erhaschen und drücken Zora die Daumen, dass sie sich recht bald bei uns wohl fühlt. Den Namen haben wir ihr übrigens wegen ihres bisherigen wilden Lebens gegeben. Ganz rot ist sie nämlich nicht, sondern dreifarbig. Diese Katzen nennt man auch Glückskatzen. Hoffentlich wird diese Bezeichung für Zora bei uns auch wirklich wahr!
 

 

Oktober - Die Stockenten

 

 

 

 

 

 

 






Nicht nur bei uns am Schwanenteich, sondern in unserer gesamten Klimazone sind Stockenten zu Hause. Schon die Grundschulkinder wissen ihren Namen, wenn sie uns am Schwanenteich besuchen. Sie sind auf Seen und Flüssen allgegenwärtig. Für die einen sind es Plagegeister, die mit ihrem Kot Parkanlagen verdrecken, andere aber wiederum schätzen die Tiere mit dem schillernden Federkleid und können sie stundenlang beobachten.
Zum Schwanenteich gehören die Enten einfach dazu. Wir laden sie nicht ein, versorgen sie aber gerne mit, wenn sie sich unserer Obhut anvertrauen. Besonders in den späten Nachmittags und Abendstunden bevölkern sie den kleinen Teich auf dem Vereinsgelände und präsentieren im Frühjahr stolz ihren Nachwuchs. Im Gegensatz zu unseren eigenen Tieren sieht man ihrem Verhalten die Wildheit immer an. Freuen sie sich über eine Fütterung mit frischem Gemüse, sind sie dennoch immer auf der Hut, bereit, bei jeder falschen Bewegung oder einem falschen Geräusch die Flucht anzutreten.
Immer wieder brennen Diskussionen auf, ob man Enten nun füttern darf oder nicht. Wir sagen: In Maßen sei jedem der Fütterspaß gegönnt - der gesunde Menschenverstand hilft beim wie und was weiter. Mit ganzen Brotscheiben können die Tiere mit den zierlichen Schnäbeln nichts anfangen. Schimmel, Dreck oder Plastik bekommt auch Enten nicht und damit, die Tiere fett zu füttern, tut man ihnen keinen Gefallen! Kleine Mengen trockenes Brot klein gewürfelt und direkt verfüttert, schadet keiner Ente. Übrigens ernähren sich die Tiere ansonsten vorwiegend von Gras, Kräutern, Blättern, Samen und kleinen Würmern und Insekten. Dieses breite Nahrungsfeld macht sie sehr anpassungsfähig und bietet ihnen selbst in harten Wintern meistens ein ausreichendes Nachrungsangebot, das keiner Zufütterung bedarf.
 

 

September

















Die Rasselbande:
Der Frühling hat dem Schwanenteich dieses Jahr sehr viel Nachwuchs gebracht. Nahezu alle Tierarten haben uns mit Nachwuchs erfreut. Aber wo viel Freude herrscht, da gibt es bisweilen auch mal ein bisschen Kummer und so war es auch, als eine Warzenente zwar noch erfolgreich ihre Eier ausbrühtete, dann aber plötzlich starb. Acht kleine gelbe Federkugeln blieben zurück. "Was tun?", fragt man sich in so einer Situation. Aber unsere ehrenamtlich engagierte Ingrid Fröhlich fragte nicht lange, sondern packte das Problem beim Schopf. Sie richtete ein Kükenkinderzimmer ein und versorgte die Tierchen fortan mit allem, was sie zum Großwerden brauchten. Aber nicht nur die richtige Nahrung in der richtigen Größe musste gefunden werden. Ingrid Fröhlich musste den Küken auch alles andere zeigen, was eine Ente wissen muss, um sich später alleine zurecht zu finden. Jeden Tag ging sie mit den Tieren spazieren, zeigte ihnen die anderen Schwanenteichbewohner, führte sie an den Teich und gewöhnte sie an unterschiedliche Futterplätze. Alle Küken haben sich dank der liebevollen Pflege prächtig entwickelt und keines ist auf der Strecke geblieben, im Gegenteil haben sich noch zwei weitere Entenküken der Gruppe angeschlossen, die sich bei der Rasselbande scheinbar wohler fühlten, als bei ihrer eigentlichen Familie. Nun watscheln 10 gesunde und mittlerweile große und starke Warzenenten fröhlich am Teich entlang und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen, außer sie hören Ingrid Fröhlich rufen. Dann gehen die Köpfe hoch und sie laufen zu ihrer Entenersatzmama - vielleicht hat sie ja einen Leckerbissen für ihre Lieblinge dabei.

 

August

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Sommerfest 2013 war Cara noch ein absoluter Schwanenteichneuling, heute kann sie schon auf ein ganzes Jahr am Schwanenteich zurückblicken. Das hübsche Norwegerpony, auch Fjordpferd genannt, kommt ursprünglich aus einer Hobbyzucht in der Eifel. Dort wurde sie als Landschaftspflegerin gehalten und hat auf einem Bauernhof in den Sommermonaten kleine Feriengäste beglückt. Cara ist jetzt elf Jahre alt und hat sich am Schwanenteich prima eingelebt. Auch, wenn der Schwanenteich idyllisch gelegen ist, waren für das Eifel-Pony doch viele Dinge neu und aufregend. Sie kannte keine Straßen, keine Sportplätze, hatte wohl noch nie ein Mofa gesehen und gehört und war bislang auch nur in der Gruppe geritten worden und wusste daher kaum, wie man als Pferd auf die Reitersprache reagiert, wenn man keinem anderen Pferd hinterherlaufen kann. Aber Cara ist ein sehr liebes Pony, sie lernt schnell und ist über Zuwendung sehr dankbar. Mittlerweile traut sie sich sogar schon ohne ihre kleine Ponyherde am Schwanenteich ins Gelände und ist den erfahreneren Ponykindern ein treues Reittier. Noch nicht einmal der Trubel beim Sommerfest lässt sie nervös werden und vertrauensvoll streckt sie jedem Kind ihre Plüschnase entgegen und lässt sich kraulen. Wie es manchmal bei nordischen Pferderassen vorkommt, neigen auch Caras Augen ein wenig zu Entzündungen, die durch Fliegen hervorgerufen werden. Werden die Ponys an heißen Tagen gar zu doll von Fliegen heimgesucht, bekommt sie daher eine spezielle Maske aufgesetzt, die ihre Augen vor den lässtigen Fliegen schützt.

 

Juli

Shettydame Sissy feiert bei uns am Schwanenteich in diesen Tagen sozusagen ihre einjährige Mitgliedschaft im Verein. Nachdem wir uns im Frühjahr 2013 traurig von unseren drei allergiegeplagten Ponys Racka, Susan und Wendy trennen mussten, brachte Sissy die beiden verbliebenen Huftiere Schnucki und Jana vor fast genau einem Jahr wieder auf Trab. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn das gut vierjährige Shetty hat Hummeln im Hintern und möchte den ganzen Tag etwas erleben. Eigentlich hätten wir uns für unsere Jugendgruppe und die Schwanenteichveranstaltungen ein älteres und erfahreneres Pony gewünscht, aber wie das manchmal so ist, suchten die ehemaligen Besitzer gerade für Sissy dringend nach einem anderen Zuhause. Denn so fröhlich und freundlich Sissy auch ist, so unternehmungslustig und robust ist sie auch. Die Elektrozäune in ihrem alten Zuhause nahm sie gar nicht ernst und brach mit Vorliebe von ihrer Weide aus. Viele Kilometer ist sie so herum gekommen und hat ihre ganz eigenen Erfahrungen mit der Polizei gemacht, aber was hier lustig klingt, ist natürlich auch sehr gefährlich für das Tier selbst und seine Umgebung. So verschlug es Sissy an den Schwanenteich und weil es bei uns nur stabile Holzzäune gibt, gab es seit ihrer Ankunft nie wieder einen Ausbruchsversuch.

Das junge Alter von Sissy stellte den Schwanenteich vor ganz neue Herausforderungen, denn so ein junges Pony muss erst einmal richtig lernen sich reiten zu lassen und im Umgang mit den Kindern ruhig und gelassen zu sein. Die kleine Ponystute hat es zwar faustdick hinter den Ohren, aber wenn die Ponykinder ihr selbstbewusst entgegentreten, ist sie absolut willig und ein wunderbares Reittier. Für Anfänger ist sie noch nicht geeignet, doch das wird die Zeit schon bringen. Sissys Alter war aber auch für noch eine Überraschung gut. Haben wir sie im letzten Sommer mit ganz und gar schwarzem Fell bekommen, entpuppt sie sich nun nach dem Winterfellwechsel als Verwandlungskünstler: Über die Hälfte ihrer Haare sind nun weiß nachgewachsen und es deutet alles daraufhin, dass sie in den nächsten Jahren noch ein richtiger Schimmel werden will. Hier ein "Vorher/Nachher Vergleich. Das erste Bild entstand bei der Ankunft von Sissy vor einem Jahr, das andere ist aktuell. Die hübsche Ponydame hat sich ganz schön verändert.

 

 

 

Juni

Unser Liebling des Monats ist dieses Mal ein ganz besonderes Kamerunschaf. Im Gegensatz zu unseren Ziegen, die von klein auf richtige Vorwitznasen sind, halten sich die Kamerunschafe gerne etwas zurück. Besonders die Jungtiere sind in ihren ersten Monaten sehr schüchtern und werden erst als erwachsene Tiere zahm. Aber nicht unser Liebling des Monats "Hope". Dieses kleine Schafmädchen, das jetzt gerade fünf Monate alt ist, fand Menschen vom ersten Lebenstag an toll! Sie kommt sofort über die ganze Weide gerannt, wenn man auf der Bildfläche erscheint, lässt sich dann ausgiebig kraulen und lieb haben und weicht einem fortan nicht mehr von der Seite. Es ist gar nicht so leicht, die anfallenden Arbeiten auf den Schafweiden zu erledigen, wenn man ständig ein Schäfchen zwischen den Beinen hat, das um Aufmerksamkeit buhlt! Aber man kann Hope einfach nicht böse sein, wenn sie einen mit ihren dunklen Augen treu anschaut. Vielleicht steht Hope mit ihrer Anhänglichkeit und Menschenbezogenheit noch eine besondere Zukunft bevor. Gerne würden wir an den Schwanenteich nämlich auch ältere oder kranke Menschen einladen oder aber zu Hause besuchen, um Ihnen den Kontakt zu unseren Tieren zu ermöglichen. Wenn sich hierfür noch geeignete Menschen fänden, die ein solches Projekt betreuen würden, dann könnte Hope sicher den Grundstein für ein verlässliches Tierteam legen, dass Menschen auch außerhalb des Schwanenteichs Kontakt und Freude mit Tieren vermitteln kann.

Mai

Rolli und seine Freunde:
Nymphensittich Rolli lebt seit gut zwei Monaten am Schwanenteich und fühlt sich mittlerweile richtig wohl in seinem neuen Schwarm. Rolli hatte ein liebevolles
Zuhause bei einer älteren Dame, die sich rührend um ihn kümmerte, ihn den ganzen Tag im Haus frei fliegen lies und sich so viel mit ihm beschäftigte, dass er
anfing das Sprechen zu lernen. Man kann Vögeln die Fähigkeiten zu großen Gefühlen unterstellen oder auch nicht, aber der plötzliche Tod von Rollis
Besitzerin verstörte ihn sichtlich! Die Tochter der älteren Dame, die selbst unter einen Vogelfederallergie leidet, hatte trotz der Trauer um ihre Mutter
keinen anderen Wunsch, als für Rolli den besten Platz im Sinne ihrer verstorbenen Mutter zu finden. Am Schwanenteich wurde sie fündig. Rolli zog in
den Nymphensittichschwarm in eine große Doppelvoliere ein und nahm sogleich Kontakt zu seinen neuen Artgenossen auf. Obwohl seine Besitzerin ihm eine gute Partnerin war, echte Vögel konnte sie nicht ersetzen und so ist es nun besonders schön zu sehen, wie Rolli mit seinen Artgenossen agiert. Er ist ein großer Charmeur und macht den Nymphensittichdamen schöne Augen, putzt ihnen das Gefieder und zwitschert ihnen die schönsten Liebeslieder. Er hat am
Schwanenteich ein echtes Zuhause gefunden!

 

April

...unsere Gäste, die Wildgänse

Diesen Monat freuen wir uns über zwei Tiere als Lieblinge des Monats, von denen wir gar nicht sagen können, dass sie uns gehören. Dennoch scheinen sie den Schwanenteich ihr Zuhause zu nennen. Die Rede ist von einem Wildganspärchen! Jedes Frühjahr ziehen große Schwärme von Wildgänsen über das Ahrtal. Für zwei der Tiere hat die lange Reise aus dem Süden bei uns ein Ende. Sie verbringen den Sommer am Schwanenteich und haben sogar schon das eine oder ander Mal bei uns gebrühtet. Aufgrund des milden Winters sind die beiden dieses Jahr schon früher angereist, als in den vergangenen Jahren. Seit Anfang März ziehen sie nun schon auf unserem See ihre Kreise. Bei den beiden handelt es sich übrigens um Kanadagänse. Wie der Name es sagt, kommen sie ursprünglich aus Nordamerika, sind seit den 70er Jahren aber auch in Europa verbreitet. Bei uns läuten die beiden Tiere jedes Jahr den Frühling ein - mögen sie noch viele Jahre zu uns zurückkehren!

 

 

 

März

Er lebt nun auch bald 10 Jahre am Schwanenteich und ist trotzdem noch nie öffentlichkeitswirksam gewürdigt worden. Na, haben Sie ihn erkannt?

Die Rede ist von Shetlandpony "Schnucki".

Er ist bislang immer gesund gewesen, daher haben wir über ihn nicht berichtet, als im letzten Frühjahr unsere alten Shettys krank wurden und er war schon ein alter Schwanenteichhase, als im Sommer die zwei neuen Ponys Cara und Sissy bei uns einzogen. Höchste Zeit also ein bisschen was exklusiv zu Schnucki zu sagen:
Schnucki gehörte einer Sinziger Familie, bei der er im großzügigen Garten lebte und von dem damals achtjährigen Sohn geritten wurde. Als die Familie aus privaten Gründen umziehen musste, konnte Schnucki aus platzgründen nicht mehr mit. So zog er am Schwanenteich ein.
Bei uns ist er der Liebling der Jugendgruppe! Die Anfänger lernen auf ihm als geduldiges und liebes Pony reiten und mit den fortgeschrittenen Kindern flitzt er pfeilschnell durchs Gelände. Er ist im Galopp sogar schneller als die fast doppelt so große Cara! Er ist mit 85 cm Stockmaß das kleinste unserer Ponys und es ist schon so ma

nche Träne geflossen, wenn eines der Kinder aus dem geliebten Reitpony herausgewachsen ist und ihn nicht mehr reiten konnte.
Während Schnucki bei Erwachsenen immer ein bisschen schüchtern und zurückhaltend ist, lässt er sich von den Kindern alles gefallen. Ein echtes Traumpony am Schwanenteich!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Februar

"Gestatteten, Tauberich mein Name! Sie denken nun: "Oh Gott eine Taube als Liebling des Monats?! Die sind doch hässlich, dreckig und übertragen Krankheiten?!" Meine Herrschaften, da tun Sie mir aber absolut unrecht! Man kann doch nicht alle Exemplare einer Gattung über einen Kamm scheren, das machen Sie schließlich bei den Menschen auch nicht!
Also ich für meinen Teil bin sicher weder dreckig noch hässlich. Schauen Sie sich doch mein prachtvolles Gefieder an. Täglich brauche ich länger dafür, es in Ordnung zu halten, als manche Frau morgens im Bad. Dafür kann ich mich aber doch auch sehen lassen!
Meine Artgenossen kommen auf der ganzen Erde vor. Nur in den Polarregionen ist es uns zu kalt. Kaum ein anderes Tier kann sich so vielen verschiedenen Lebensräumen anpassen. Das ist doch schonmal ganz beachtlich.












Auf diesem Bild hier, seht ihr mich mit meiner Lebensgefährtin. Ich bin der mit der tollen Halskrause. Der linke, der sich vor dieser wunderschönen Dame verbeugt. Ich weiß nämlich, was Anstand ist. Jeden Tag mache ich ihr den Hof und zeige ihr, wie toll ich sie finde. Wenn es dann an die Familienplanung geht, lasse ich sie auch nicht alleine. Tag und Nacht ist es dann nämlich meine Aufgabe Nistmaterial zusammen zu suchen und sie so beim Häuslebau zu unterstützen.
 
Am Schwanenteich lebe ich erst seit letztem Herbst. Ich muss sagen, glücklicherweise lebe ich nun hier, denn mein alter Besitzer verstarb und dessen Sohn konnte sich nicht mehr um uns kümmern. Irgendwohin wollte er uns aber auch nicht bringen, wir haben schließlich länger zur Familie gehört! Hier ist es gut. Ein Platz auf Lebenszeit wurde uns hier versprochen - wer kann von sich schon behaupten, er braucht sich um die Zukunft nicht mehr zu sorgen!
Also, kommen Sie mich ruhig mal besuchen, dann können Sie sich selbst davon überzeugen, dass wir prachtvolle Tiere mit einem tollen Sozialverhalten sind, von denen sich mancher Mensch etwas abgucken könnte!"

 

 

Januar

Wer ab und an den Schwanenteich besucht, der kennt auch seine farbenfrohsten Bewohner: Die Pfaue! Bei den Tieren am Schwanenteich handelt es sich um die Rasse des Blauen Pfaus. Dieser Pfau kommt ursprünglich aus Indien, wo er in freier Wildbahn bevorzugt im Dschungel und in Wassernähe lebt. Während die weiblichen Tiere unscheinbar braun gefärbt sind, tragen die Männchen ein prächtig buntes Federkleid. Die schillernd leuchtende Färbung der Federn erhalten sie durch eine kristallartige Struktur, die ähnlich wie Seifenblasen das Licht in verschiedenen Einfallswinkeln unterschiedlich reflektiert.

 

Pfaue sind reviertreu. Das bedeutet, man muss sie nicht einsperren, wenn sie sich an ein Zuhause gewöhnt haben - sie kommen freiwillig immer wieder zurück. Oft sieht man daher auch am Radweg entlang der Tiergehege den einen oder anderen Pfau, der sich außerhalb des Zaunes seine Beine vertritt.
Im Frühjahr wachsen den Pfauenhähnen imposante Schwanzfedern, die sie zum sogenannten "Rad" aufstellen können. Damit beeindrucken sie die Weibchen. Leider gibt es am Schwanenteich aufgrund einer hungrigen Fuchsfamilie, die am Feldesrand wohnte, keine weiblichen Pfauen mehr. Das stört die Hähne aber wenig. Sie schlagen ihr Rad auch für fesche Hühner oder Gänse. Nach der Balz werfen sie die langen Federn wieder ab und besonders jüngere Schwanenteichbesucher freuen sich sehr, wenn sie im Sommer die eine oder andere, manchmal über einen Meter lange Feder ergattern können!
Übrigens ein kleiner Tipp: Wenn man den Schwanenteich zu Tagesanfang oder -ende besucht und die Pfaue nicht entdecken kann, dann lohnt ein Blick in die großen Eichen über den Hühner- und Ponyställen. In der Dämmerung suchen die Tiere dort oben Schutz vor ihrem hungrigen Nachbarn - Gevatter Fuchs.

 


Dezember

MAX kam zusammen mit Cappuccina vor bald fünf Jahren an den Schwanenteich. Die beiden gehören einer Frau aus Bonn, die sie zunächst als Gesellschaft für ihr Pferd anschaffte. Da sich diese Vergesellschaftung nicht auf Dauer als sinnvoll herausstellte, suchte die Dame nach einem neuen schönen Platz für ihre beiden Ziegen. Am Schwanenteich fand sie das optimale Gelände für ihre beiden Lieblinge. Seither leben die beiden in unserer Ziegenherde. Im ersten Jahr durfte Max seine volle Manneskraft entfalten und neues Blut in unsere Ziegenherde bringen. Danach wurde er kastriert, um Inzucht zu vermeiden. Das zweite Bild zeigt den Nachwuchs von Max.


 

Max ist im Gegensatz zu der etwas schüchternen Cappuccina eine echte Schmusebacke und damit Publikumsliebling. Vertrauensvoll lässt er sich streicheln und füttern und nimmt damit selbst kleinen Kindern die Angst vor seinem imposanten Gehörn. 

Er ist bislang der unbesiegte Chef der Ziegen und Schafe. Versuchen aufmüpfige Jungböcke ihn herauszufordern, reicht meist ein leichtes Schieflegen des Kopfes aus, den Kontrahenten zum Rückzug zu bewegen. Meint es ein Raufbold doch ernst, erhebt sich Max auf seine Hinterbeine und lässt seine Hörner laut tönend auf den Nebenbuhler krachen. Das hat bislang noch jeden Widersacher zum Aufgeben bewegt.

Das Äußere von Max und Cappuccina entspricht der Rassebeschreibung der "Thüringer Waldziege". Gehörten sie nun wirklich dieser Rasse an, wäre das etwas ganz Besonderes. Diese Ziegenart ist nämlich in den letzten Jahrzehnten in Deutschland stark bedroht gewesen und wäre beinahe ausgestorben. Dabei mitzuwirken, dass diese wunderhübsche Rasse nicht verloren geht, ist für uns eine tolle Sache!

 

November

Eselstute Jana ist das dritte Tier in unser neuen Rubrik "Liebling des Monats" und das auch absolut zu recht.
Erstens feiert Jana in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag und zweitens ist sie das Tier, das am längsten von allen am Schwanenteich lebt. Höchste Zeit also, dass ihr ein eigener Artikel gewidmet wird!
Jana kam mit nur zwei Jahren an den Schwanenteich. Herr Behrlage, ein langjähriges und sehr engagiertes Vereinsmitglied schenkte die Eselin 1995 dem Schwanenteich anlässlich seines eigenen 80. Geburtstages.

Jana ist eine echte Lady, manchmal freundlich, manchmal zickig und manchmal beides auf einmal. Sie lässt sich von den Ponykindern im Gelände brav in allen Gangarten reiten, aber nur, wenn sie Lust dazu hat. Hat sie keine, dann macht sie dem Klischee vom Esel alle Ehre, stemmt die Beine in den Boden und bewegt sich keinen Schritt mehr. Da hilft weder Ziehen, noch Locken mit Möhren, dann bewegt sie sich nicht, bis sie wieder Lust bekommt.

Esel kommen ursprünglich aus sehr kargen Regionen, zum Beispiel aus der Steppe
oder dem Gebirge. Dort zeigen sie sich als unglaublich trittsicher,ausdauernd und genügsam. Das müssen sie auch sein, denn manchmal sind sie den ganzen Tag damit beschäftigt, um ein paar trockene Gräser zum Fressen zu finden. Diese Genügsamkeit wird ihnen auf unseren frischen grünen Wiesen in Deutschland oft zum Verhängnis. Jana frisst die gleiche Menge, wie die anderen Ponys ihrer Herde, aber für sie sind das viel zu viele Nährstoffe, sie wird immer dicker. Sogar am Hals hat sie schon einen richtigen Fettwulst, der in ein paar Jahren schmerzhaft auf die Wirbelsäule drücken wird, wenn sie weiter so zunimmt. Wir halten Jana auf einer strengen Heu und Strohdiät, die Wiese muss sie sich mit den Ziegen und Schafen teilen, aber leider gibt es immer noch viel zu viele Besucher, die es zu gut meinen, die Tiere damit aber nur noch fetter füttern, zum Beispiel mit Brot.
Dieses Zusatzfutter bringt das Fass dann immer wieder zum Überlaufen und Eselin Jana litt deswegen schon ein paar Male unter der sehr schmerzhaften Krankheit "Hufrehe". Darum müssen wir sogar zeitweise dazu übergehen, ihr einen Maulkorb anzuziehen. Das ist zwar nicht so schön, schützt Jana aber vor weiteren Krankheiten.

Weil viele Krankheiten natürlich auch viele Kosten verursachen, musste der Schwanenteich immer wieder mit dem Gedanken spielen, ob man sich das auf Dauer leisten kann. Glücklicherweise hat sich vor wenigen Jahren eine tolle Lösung gefunden. Ein engagiertes Schwanenteichmitglied kaufte Jana und stellt sie seither dem Schwanenteich zur freien Verfügung. So können sich alle Besucher an der hübschen Eselin erfreuen, die Ponykinder können auf ihr reiten, aber der Schwanenteich ist von seinem finanziellen Risiko entbunden.
Esel können allgemein sehr alt werden, häufig noch viele Jahre älter als Ponys.

 

Wir drücken Jana die Daumen, dass sie auch ihre nächsten 20 Jahre glücklich am Schwanenteich verleben kann!

 

 

Oktober

 

Timmys schwieriger Lebensstart fing schon im Ei an. Von einer Laufentenmama gelegt und angebrühtet, hat sich diese nur um die ersten Eier und Küken gekümmert. Als die ersten Entchen schlüpften, ließ sie die restlichen Eier im Stich. Weil die Eier aber schon fast fertig gebrühtet waren, wurden sie kurzerhand unter eine Hühnerglucke gelegt. Diese hat Timmy auch vorbildlich ausgebrühtet und sich nicht groß daran gestört, dass sich unter ihren Küken auch ein Entchen befand. Soweit also erstmal Friede, Freude, Eierkuchen. Aber das Geflügelglück dauert nur wenige Tage, da kam die Patchworkfamilie einem Pfauenhahn zu nahe. Gerade Timmy hat er erwischt und ihn am Bein gepackt und durch die Luft geschleudert. Wie auch immer konnte sich Timmy dann aber retten oder der Pfau wurde von irgendetwas vertrieben, zumindest kam Timmy mit dem Leben davon, das Beinchen war aber gebrochen und nicht mehr zu gebrauchen. Eigentlich wäre bei so einem kleinen Entchen die vernünftigste Entscheidung gewesen, es von seinem Leid zu erlösen, aber zwei engagierte und tierliebe Frauen, die den Pfauenangriff mit angesehen hatten, nahmen die Strapatzen auf sich, Timmy wieder aufzupäppeln. Ersteinmal wurde das Bein geschient. Timmy kam mit dem dicken Verband zwar gut zurecht, aber fortan wurde er von seinen Adoptivgeschwistern gemobbt und aus der Familie ausgeschlossen. Timmy musste im Stall gehalten werden, bis das gebrochene Bein wieder verheilt war. Kaum kam die Schiene ab, tauchte aber das nächste Problem auf: Durch die lange Ruhigstellung konnte Timmy alleine nicht richtig laufen, geschweige denn sich vor Fressfeinden in Sicherheit bringen. Die beiden menschlichen Retterinnen ließen sich aber auch davon nicht entmutigen und kamen jeden Tag vorbei, um mit Timmy Krankengymnastik zu machen, um die Beweglichkeit des Beines wieder herzustellen. Es gibt nicht viele Menschen, die verstehen, warum die beiden Tierfreundinnen diesen Aufwand auf sich nahmen. Aber die Beiden wissen es ganz genau: Timmy behielt in der ganzen Zeit einen enormen Lebensgeist (man muss dazu sagen, dass er nie zahm wurde und die Behandlung auch nicht wirklich dankbar mit sich geschehen ließ) und dankte es seinen Retterinnen, indem er ohne Einschränkungen wieder völlig gesund wurde. Er lebte sich in der Laufentengruppe ein und war bald nicht mehr von seinen gesunden Altersgenossen zu unterscheiden. Heute haben wir eine quietschfidele Laufententruppe, in der jedes Jahr wieder ein paar Jungtiere dazu kommen. Außer Timmy hat es aber nie wieder eine Laufente zu einem Namen geschafft. Doch an ihn werden wir uns noch lange erinnern können!

 

 

 

September

Katerchen erschien eines schönen Sommertages als Jungkater gemeinsam mit einer schwarz-weißen Katze am Schwanenteich. Anfangs fielen die zwei Katzen zwar auf, weil sich sonst noch nie eine Samtpfote an den Schwanenteich verirrt hatte, aber viel von den beiden Tieren bekamen wir trotzdem nicht mit, denn die Beiden waren extrem scheu und nahmen schon reißaus, wenn man sie nur auf 20 Meter ansprach. Den gesamten Herbst und Winter blieben die Katzen dem Schwanenteich trotz ihrer großen Menschenscheu treu. Im nächsten Frühjahr machte die schwarz-weiße Katze von einem auf den anderen Tag mit kräftigen Gemaunze auf sich aufmerksam. Ab diesem Tag wandelte sie sich von einer Wildkatze zu einer Schmusekatze, ließ sich anfassen und gewann die Herzen der Vereinsmitglieder im Flug. "Daisy" entpuppte sich nicht wie vorher angenommen als Katerchens Mutter, sie war bereits kastriert, die beiden hatten sich wohl einfach zufällig zusammen getan und sich gemeinsam den Schwanenteich als angenehmen Wohnort ausgeguckt. Während Daisy sich mit allen Vereinsmitgliedern anfreundete, blieb Katerchen weiter scheu und wild und ließ noch nicht einmal durch Futter die menschliche Nähe zu. Nach drei Jahren am Schwanenteich musste Daisy wegen einer schweren Krankheit in diesem Frühjahr tragischer Weise eingeschläftert werden. Katerchen blieb alleine zurück. Mittlerweile ist er ein stattlicher wunderschöner Kater geworden. Er ist eine verwilderte Katze geblieben, aber seit Daisys Tod sucht er die Nähe der Menschen. Er lässt sich gerne etwas erzählen und sitzt dabei, wenn man am Schwanenteich die letzten Sonnenstrahlen genießt. Ein Sicherheitsabstand muss aber sein.